Jung gibt Zusage für Start in Münster
WN 30.12.2015
Die Zusage von Michael Jung freut die Organisatoren des K+K-Cups besonders. Der Vielseitigkeitsreiter gilt schließlich als bester Mann seiner Zunft. In Münster konzentriert er sich auf die Springwettbewerbe. Foto: Jürgen Peperhowe
Von Michael Schulte
Der Mann braucht nur ein Pferd – schon geht es los. Ob Gelände, Viereck oder Parcours, Michael Jung macht sich vor gar nichts bange. Wie auch, er reitet ja schließlich in der Vielseitigkeit. Aber nicht nur das, er kann auch jede Disziplin richtig gut. Dressur bis hinauf zum Grand Prix, Springen auf höchstem Niveau, und über die Vielseitigkeit muss man eigentlich kein Wort mehr verlieren: Olympiasieger, Weltmeister, Europameister – von deutschen Meisterschaften ganz zu schweigen.In seiner Karriere stellte er sogar einen bislang einmaligen Rekord auf: Er war von 2012 bis zu den Weltreiterspielen 2014 als erster Vielseitigkeitsreiter gleichzeitig Olympiasieger, Welt- und Europameister in der Einzelwertung. Seit April 2015 hat er zum ersten Mal die Führungsposition in der Weltrangliste inne. Der 33-Jährige aus Horb am Neckar hat natürlich auch zu etlichen Mannschaftstiteln der deutschen Vielseitigkeits-Equipe ganz entscheidend beigetragen.
In der kommenden Woche gibt Jung sein Debüt beim K+K-Cup – als Springreiter. „Ich habe ihn immer mal wieder bei verschiedenen Turnieren gesehen. Und da habe ich ihn angesprochen, ob er mal zu uns kommen möchte“, schildert Oliver Schulze Brüning die erste Kontaktaufnahme zu Jung. Dieser hat sich die Ausschreibung angesehen und dann zugesagt. „Ich komme gern mit meinen Springpferden.“ Es hätte auch Dressur sein können, aber momentan ist er mehr im Parcours zu Hause. Wie er in diesem Jahr in Balve bewiesen hat, wo er den Großen Preis gewonnen hat, in München wurde er Zweiter.
„... weil er alles kann“
Schulze Brüning freut sich auf den vielseitigen Mann aus Baden-Württemberg. „Er gilt als bester Reiter der Welt. Einfach deshalb, weil er alles kann.“ Münsters Turnierchef nennt ein Beispiel. Als sich Jung im Springreiten verbessern wollte, hospitierte er bei Marcus Ehning. Aber der war bald mit seinem Latein am Ende: „Ich weiß gar nicht, was ich ihm noch beibringen soll.“ Eine Einschätzung, wie sie auch vom Bundestrainer hätte kommen können. Schulze Brüning: „Otto Becker hält Michael Jung für einen Nationenpreisreiter im Springen.“
Fehlt nur noch, dass Monica Theodorescu um die Dienste Jungs buhlt, damit die Dressur-Equipe stärker auftrumpfen kann. So weit wird es nicht kommen, auch wenn Jung in der Tat schon in der Grand-Prix-Tour im Viereck gesehen wurde.
Für den K+K-Cup 2016 ist der Boden bereitet. Soll heißen, das Geläuf ist unterm Dach eingelagert – in der Messehalle Nord sogar schon verlegt. Der Rest liegt warm und trocken, bis er in der großen Halle gebraucht wird. Aber da läuft noch „Holiday on Ice“.