Der große Preis: Außenseiter sorgen öfter für Überraschungen
WN 04.01.2016
Strahlender Sieger 2015: Toni Haßmann gewann den Großen Preis von Münster – zum zweiten Mal nach 2000.
Von Henner HenningEs sind die ganz großen Namen des deutschen Springsports, die die Siegerliste beim K+K-Cup zieren. Hans-Günter Winkler, Alwin und Paul Schockemöhle, Gert Wiltfang, Ludger Beerbaum, Christian Ahlmann oder Marcus Ehning – sie alle gewannen mindestens einmal den Großen Preis in der Halle Münsterland.
Doch bei dem Traditionsturnier, das zum 139. Mal in Münster ausgetragen wird, nutzten in der Vergangenheit auch immer wieder Außenseiter zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres ihre Chance. Man denke an Karl Brocks 2006, Sebastian Karshüning 2010 oder ein Jahr später an Hans-Thorben Rüder, die für faustdicke Überraschungen sorgten.
Und auch für die Auflage 2016 müssen die etablierten Reiter wie Lars Nieberg, Mario Stevens, der frühere Deutsche Meister Philipp Weishaupt oder der Vorjahressieger Toni Haßmann mit den Angriffen der Youngster rechnen. „Wir haben auch diesmal wieder viele schnelle, junge Reiter dabei“, sagt Turnierchef Oliver Schulze Brüning, der dabei etwa an Nachwuchs-Asse wie Patrick Stühlmeyer oder Maurice Tebbel denkt.
Aber auch Frederick Troschke gehört zu der Riege der jungen Wilden, die den Fuß auf dem Gaspedal haben. „Er hat in den letzten Jahren einen großen Sprung nach vorne gemacht. Frederick ist auf dem richtigen Weg“, lobt Junioren-Bundestrainer Markus Merschformann den 25-Jährigen, der erstmals beim K+K-Cup startet. „Die Halle ist sehr speziell, die Sprünge kommen richtig schnell.
Zudem ist die Konkurrenz sehr groß. Aber ich hoffe, dass ich an die guten Ergebnisse von 2015 anknüpfen kann“, sagt der in Hagen am Teutoburger Wald lebende Troschke, der im Vorjahr mit guten Platzierungen beim European Youngster Cup, als Zweiter bei seinem Heimatturnier oder mit Rang fünf im Großen Preis von Schwerin sein Talent bestätigte.
Und wer weiß, eventuell gelingt ihm ja ein ähnlicher Coup wie Karl Brocks. Er wies damals als 27-Jähriger sensationell die Top-Reiter um Ludger Beerbaum in die Schranken. Ein Beleg, dass gerade in Münster immer Überraschungen möglich sind.