Sontags Punktlandung bringt Beckum den Sieg
WN 08.01.2016
Haben gut lachen: Thomas Eikenkötter, Farina Fuest, Trainer Herbert Figgener, Lina Thülig und der nervenstarke René Sontag (von links), die für den Altkreis Beckum siegten.
Foto: Peter Leßmann
Einen motivierenden Klaps gab René Sontag seiner siebenjährigen Stute Cerentina vor dem entscheidenden Ritt im Mannschaftsspringen der Kreisreiterverbände. Es war die Aufforderung, möglichst schnell und fehlerfrei durch den Parcours zu kommen, um die Vorgabe des Kreisreiterverbands Coesfeld zu knacken und den Altkreis Beckum noch auf den ersten Platz zu führen. Und der Klaps hatte Erfolg.
Von Henner Henning
Sontag glückte eine Punktlandung, seine 45,66 Sekunden bedeuteten nicht nur die beste Runde der Prüfung, sondern auch den hauchzarten Vorsprung von 87 Hundertstel vor dem Konkurrenten Coesfeld.
„Sieg oder Sibirien. Wir wussten, dass uns auch eine langsame Nullrunde nicht reichen würde“, sagte Reitlehrer Herbert Figgener, der gebannt Sontags Ritt verfolgte und anschließend noch einmal kräftig zittern musste. Denn auch der Altkreis Tecklenburger Land hatte noch die Chance auf den Titel, lag bis zum letzten Hindernis auf Kurs. Doch dann riss Sarina Beyer mit Limerick am Steilsprung die oberste Stange, der mögliche Sieg war trotz der klar besten Gesamtzeit weg – Platz drei war ein kleiner Trost.
Dagegen durfte Beckum nach Sontags Glanzleistung jubeln, der die Vorlage seiner Teamkollegen nutzte. Denn schon Lina Thülig mit Racy Attention und Farina Fuest mit Coco blieben fehlerfrei und kaschierten damit Thomas Eikenkötters Streichergebnis, der mit seiner Stute Coleva mächtig abräumte (16 Strafpunkte). „Ich kannte vor meinem Ritt natürlich in etwa die Zeit und habe es einfach riskiert. Dass es dann so perfekt klappt, ist auch etwas Glückssache“, erklärte Sontag, der während seiner Runde keine Möglichkeit hatte, einen Blick auf seine Zwischenzeit zu werfen. „Das geht in so einer kleinen Halle nicht“, meinte Sontag.
Während sich die Beckumer Mannschaft einen Siegerschluck gönnte, musste sich der Vorjahreszweite Münster diesmal mit Platz sechs begnügen. Schon der Einstieg in den Wettbewerb lief unglücklich, wie bei Beyer fiel auch bei Zascha Nygaard Andersen mit Never Ever am letzten Sprung die Stange. Zwar wahrte als zweite Reiterin Ann-Kathrin Brune mit ihrer Nullrunde im Sattel von Hip Living die Chancen auf den Sieg, den Tobias Kuhlage aber am sechsten Hindernis mit seinem Abwurf verspielte. Da half auch der fehlerfreie Ritt von Alexander Potthoff mit Caspar nichts mehr, nur der KRV Warendorf lag noch hinter dem Gastgeber.