Fünfmal die Traumnote für RV Nienberge-Schonebeck
Quelle: www.wn.de Bericht vom 12.01.2017
Volles Haus und tolle Stimmung: Wie immer ist die Halle Münsterland ausverkauft, wenn sich die Reitervereine des Münsterlandes um den Sieg in der Bauernolympiade streiten.
Foto: Jürgen Peperhowe
Von Michael Schulte
Münster - Der RV Nienberge-Schonebeck geht als führende Mannschaft aus der Kür um die Wanderstandarte der Stadt Münster. Die Equipe von Reitlehrerin Sabrina Geßmann sammelte vor rund 3000 Zuschauern in der Halle Münsterland gleich fünfmal die Wertnote 10 ein. Seriensieger RV Westbevern folgt auf Rang zwei, das Springen am Samstag wird nun die Entscheidung bringen.
Da sage noch einer, die „ Bauernolympiade “ sei fest in Westbeverner Hand. Der Abonnementgewinner der Wanderstandarte der Stadt Münster musste gestern nach starker Dressur einen Dämpfer in der Kür einstecken. Nur Platz drei für das erfolgsverwöhnte Team aus dem Telgter Stadtteil, da war guter Rat teuer. „Wir können nicht jedes Mal erwarten, sechsmal die Traumnote zehn zu bekommen wie im vergangenen Jahr“, sagte Reitlehrerin Tanja Alfers, der die Enttäuschung allerdings anzumerken war. Diese bezog sich in erster Linie auf die recht strenge Bewertung, nicht so sehr auf die – allerdings – auch nicht optimale Vorstellung.
„Diese Kür hat Maßstäbe gesetzt“, befand Kür-Kommentator Martin Plewa ; damit lag er voll auf der Wellenlänge des Publikums in der ausverkauften Halle Münsterland, das der Equipe des RFV Nienberge-Schonebeck noch vor dem letzten Gruß den Applaus stehend servierte. Begeisterung auf den Rängen, Großzügigkeit bei den Richtern. Gleich fünf Traumnoten erschienen auf dem Videowürfel, und auch die anderen vier Benotungen konnten sich sehen lassen. Sieg in der Kür für die Truppe um Sabrina Geßmann, Führung in der Gesamtwertung. „Ich bin einfach nur begeistert. Es ist toll, dass uns bei meinem Debüt als Teamchefin solch ein Erfolg gelungen ist. Aber noch sind wir nicht durch.“
Gleichwohl, Nienberge-Schonebeck war spitze. In der Anlehnung, in der Losgelassenheit, bei der geschickten Schritttour, beim qualitativen Galopp, in der Ausgeglichenheit der Pferde. Da saß alles, da stimmte alles. „Harmonie pur“, jubelte Plewa. dem außerdem auch der Fleiß, die Präzision, der Gehorsam und die Durchlässigkeit der Vierbeiner aus Nienberge gefallen hatte.
Den undankbaren Part des ersten Starters hatte der RV St. Georg Saerbeck zu erfüllen, tat dies allerdings ganz hervorragend. Fantasievoll ging es rund, bei abwechslungsreichen Figuren, passender Musik und selbst bergauf kam niemand aus dem Gleichgewicht. Platz zwei in der Kür war der Lohn, Eine „10“ gab es auch.
Die Konkurrenz wird es akzeptieren müssen, dass der neue Gewinner der Wanderstandarte wohl aus dem derzeitigen Führungstrio kommen wird. Bei der Qualität von Rössern und Reitern muss man davon ausgehen, dass sie alle das Springen am Samstag hinbekommen werden.
Allein der Equipe aus Albachten, das sich als Vierter in Lauerstellung befindet, könnte der Sprung aufs Treppchen noch gelingen. Gab es Reiten vom Feinsten, so wie es die Zuschauer kennen, so gab es auch neue Töne am Mikrofon. Martin Plewa ist der Nachfolger von Christoph Hess. Während es früher sprachlich blumig, aber immer unterhaltsam abging, so gilt ab sofort die kritische Kür-Analyse.